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Foto Paddeltour Agger 

12. April 2015: Wanderfahrt auf der Agger

Manchmal ist auf den Wetterbericht einfach kein Verlass, was nicht selten zu Unmut führt. Wenn sich das Wetter aber deutlich besser präsentiert, als uns die Wetterfrösche in Funk, Fernsehen und Internet weismachen wollen, dann muss man sich mit jeglichen Meckereien zurück halten. So geschehen bei unserer zweiten Wanderfahrt der laufenden Saison. Entgegen der Vorhersage, dass wir es zeitweise mit etwas Regen zu tun bekommen sollten, durften wir einen herrlich sonnigen Tag erleben, der uns die gesamte Tour begleitet hat.

 

Dieses Mal hatten wir uns die Agger vorgenommen und den Abschnitt zwischen Vilkerath und Wahlscheid für unsere Wanderfahrt auserkoren. Die Strecke ist mit 12 Kilometern zwar nicht besonders lang, aber auch die wollen bei dem aktuellen Wasserstand gefahren sein. Der Check des Pegelstandes am Vortag zeigte uns den empfohlenen Wert von 70 cm. Am Morgen vor unserer Tour wurde dieser Wert noch um 2 cm unterboten. Also schön vorsichtig fahren, um das Material zu schonen und gar nicht erst auf die Idee kommen, die Slalomboote mitzunehmen.

Erfreulicherweise haben sich insgesamt 9 Personen für diese Tour am Bootshaus eingefunden, einschließlich einiger Jugendlicher aus der Slalomtruppe. Offensichtlich hat der feste Termin (nochmal zu Erinnerung: die Wanderfahrten findet jetzt an jedem zweite Sonntag im Monat statt) seine Wirkung gezeigt und für eine etwas größere Teilnehmerzahl gesorgt. Aber wir sind dennoch sicher: da geht noch mehr! 9 Personen bilden natürlich die ideale Besatzung für den Vereinsbus, der uns auch dieses Mal wieder zur Verfügung stand. Somit waren der Transport von Mensch und Material, sowie das Umsetzen der Fahrzeuge keine große Sache.

Der Startpunkt unserer Tour befand sich unmittelbar an einem Wanderparkplatz, an dessen Einfahrt sich jedoch eine Zufahrtsbarriere befindet, die nur PKW‘s die Befahrung des Parkplatzes ermöglicht. Vereinsbus und Anhänger passen da nicht durch, sodass wir  ein Stück weiter die Straße hoch eine Abstellmöglichkeit suchen mussten. Diese haben wir auch nach nur wenigen hundert Metern gefunden, mussten aber dann den Umstand in Kauf nehmen, dass der Zugang zur Agger an dieser Stelle nicht optimal war. Wir mussten uns mit den Booten zuerst an ein paar Büschen vorbeimogeln und dann einen Einstieg an einem etwas steileren und steinigen Ufer bewältigen. Aber was soll’s! Wir sind Sportler! Dann darf man auch mal etwas Körpergeschick und Akrobatik an den Tag legen.

Dann ging es los! Obwohl der Pegelstand recht grenzwertig war, bot uns der Bach ausreichend Fließgeschwindigkeit und wir hatten genügend Wasser unter den Booten. Der Frühling hat seine grüne Pracht noch nicht vollends entfaltet, die Bäume und Büsche am Ufer zeigten jedoch die ersten Anzeichen dafür. Die Agger ist ein gemütlicher Bach, dem vielleicht an der einen oder anderen Stelle etwas Action fehlt, wie zum Beispiel fahrbare Wehre oder spektakuläre Schwälle. Dafür bietet sie aber landschaftlich sehr schöne Eindrücke und aufgrund ihrer Beschaulichkeit einen großen Erholungswert. Letzteres ist jetzt nicht unbedingt das, was unsere Jugendlichen vom Hocker haut und es kristallisierte sich mit zunehmender Dauer der Fahrt heraus, dass sie etwas Motivation und Ablenkung brauchen. Ein Ball, dem man mit den Booten hinterherjagen kann, wirkt dann schon mal Wunder. Nachdem die Jungs erfolglos versucht haben von den Anwohnern oder den Spaziergängern, denen wir unterwegs begegnet sind, so etwas wie  einen Tennisball zu ergattern, konnte letztendlich doch ein Ball im Wasser treibend gefunden werden. Dieser rückte dann auch zunehmend in die Aufmerksamkeit aller Beteiligten, was die Fahrt noch zusätzlich recht kurzweilig gestaltete.

Kurz hinter Overath, nachdem schon über die Hälfte der Strecke hinter uns lag, haben wir die Gelegenheit für ein kleines Picknick am rechten Ufer genutzt. Dabei haben wir auch festgestellt, dass wir die wärmende Wirkung der Sonne mitunter etwas überschätzt haben. Wenn man am Ufer abhängt und nur auf einer Stulle kaut anstatt sich auf dem Wasser sportlich zu betätigen, dann kann es einem dabei schon mal frösteln.

Der Rest der Strecke verlief genauso schön und gemütlich wie der erste Abschnitt. Nur dass der Abstand zwischen den führenden Booten und unseren Jugendlichen am Ende des Feldes doch nun merklich größer wurde. Ob es am Ballspielen lag? Oder einfach daran, dass die Jungs platt waren? Wer weiß! Auf jeden Fall war es einmal mehr eine wunderschöne Tour die Lust auf mehr machte. Die nächste Wanderfahrt findet am 10. Mai 2015 statt. Mal sehen, ob wir die Teilnehmerzahl noch mal toppen können!

Stefan Szostak

Foto Wanderfahrt Agger